Haltungsstörungen, Fehlhaltungen und Wirbelsäulenverkrümmungen

Skoliosen (Seitverkrümmung mit Verdrehung der Wirbelsäule) und andere strukturelle oder funktionelle Haltungsstörungen (Rundrücken z.B. beim Morbus Scheuermann, oder Hohlkreuz etc.) sind typische Erkrankungen der Wirbelsäule im Wachstumsalter.

Je nach Krankheitsbild, Schweregrad der Verkrümmung und Alter des Patienten sind Physiotherapie (Skoliose < 20°), ggf. eine Korsett-Therapie (Skoliose zwischen 20-40/50° bzw. Kyphose bei M. Scheuermann > 60/70°) und in seltenen Fällen auch Operationen zur Aufrichtung und Instrumentation erforderlich (Skoliose > 40-50° bzw. Kyphose bei M. Scheuermann > 70°). Wir führen die Diagnostik und Therapie gemäß der aktuellen wissenschaftlichen Leitlinien und Empfehlungen durch. Das Korsett sollte nach dem 3-Punkte-Derotations-Prinzip als Kunststoff-Korsett nach individuellem CAD-Abdruck angefertigt werden (Boston/Cheneau-Korsett). Dieses sollte ca. 22 Std. von 24 Std. am Tag getragen werden und nur zur Körperpflege und zum Sport sowie zur KG abgenommen werden. Daneben ist Krankengymnastik zur Aufrichtung, Stabilisierung und Kräftigung der Rückenmuskulatur dauerhaft indiziert. Regelmäßige Röntgenkontrollen sind erforderlich, zunächst im Korsett, im Verlauf dann halbjährlich ohne Korsett. Das Korsett ist bei Skoliose in der Regel bis zum Wachstumsabschluss erforderlich, bei M. Scheuermann reicht häufig eine Therapiedauer von einem Jahr.

Sonographie der Säuglingshüften zum Ausschluss Hüftdysplasie

Bei der Hüftdysplasie handelt es sich um eine angeborene fehlerhafte Überdachung des Hüftkopfes in der Hüftpfanne unterschiedlich starker Ausprägung.
Die Säuglingssonographie hat sich seit vielen als Screeningverfahren zur Früherkennung bei angeborenen Fehlbildungen der Hüftgelenke durchgesetzt. Mit ihrer Hilfe können wir in den ersten 12 Lebensmonaten mit sehr hoher Sicherheit eine Hüftdysplasie erkennen und entsprechend, z.B, mit Spreizhosen- oder Spreizschienen erfolgreich behandeln und damit Operationen vermeiden. Bleibende Schäden und Fehlbildungen können so verhindert werden.

Prognostische Berechnung der Körperendgröße

Durch die Skelettalterbestimmung lässt sich die biologische Reife eines Kindes beurteilen. Mit einer Hochrechnung bestimmen wir dann die voraussichtliche Körperendgröße des Kindes/Jugendlichen. In seltenen Fällen sind weitere Untersuchungen und z.B. eine endokrinologische Abklärung erforderlich.