Osteoporose ist eine typische Erkrankung des alternden Menschen, die oftmals unerkannt oder nicht ausreichend behandelt ist. Vor allem Frauen nach den Wechseljahren (Menopause), aber auch Männer in höherem Lebensalter sind davon betroffen, alleine in Deutschland ca. 6-7 Mio. Menschen. Auch bestimmte Erkrankungen oder Medikamente wie z.B. langjährige Kortison-Einnahme können Osteoporose verursachen. Bei der Osteoporose kommt es zu einer Abnahme der Knochendichte und einer Verschlechterung der Knochenstruktur, wodurch das Risiko für Knochenbrüche (osteoporotische Frakturen) steigt.

Wir führen die Diagnostik und Therapie gemäß der aktuellen Leitlinie des Dachverbandes der Osteologie (DVO) durch. Bei entsprechenden Anhaltspunkten für das Vorliegen einer Osteoporose erfolgt eine Knochendichtemessung mittels DXA-Analyse (Dual energy X-ray Absorptiometry). Die DXA-Methode wird von der WHO als Goldstandard der Diagnostik empfohlen und ist maßgeblich für die einzuleitende Therapie.

Neben körperlicher Aktivität und ausreichend Sonnenlichtexposition, ist eine ausgewogene Calcium- und Vitamin D-reiche Ernährung sowie Sturzprophylaxe besonders wichtig. Bei Osteopenie und leichten Formen der Osteoporose werden Kalzium und Vitamin D als Basismedikamente eingesetzt, falls eine ausreichende alimentäre Versorgung nicht sichergestellt werden kann. Bei nachgewiesener und manifester Osteoporose werden neben Calcium und Vitamin D zusätzlich Substanzgruppen eingesetzt, welche den Knochenabbau hemmen und/oder den Knochenaufbau fördern. Ziel muss es sein, möglichst Wirbelkörper- und Oberschenkelhalsbrüche sowie Brüche anderer Knochen zu verhindern. Dazu dient auch eine stabilisierende, kräftigende Krankengymnastik oder Gerätetraining zum Muskelaufbau und zur Sturzprophylaxe oder das Training in Osteoporose-Sportgruppen (z.B. über das Arztforum Freiburg e.V.). Ergänzend können neuartige Verfahren wie Vibrationstraining oder Kernspinresonanztherapie (MBST) zur Prophylaxe und Behandlung eingesetzt werden.

Bei bereits eingetretenen akuten Wirbelkörperbrüchen ist eine Stabilisierung mittels Korsett erforderlich. Bei ausbleibender Schmerzlinderung oder weiterer Sinterung der Wirbelkörper wird eine perkutane, minimal-invasive Zementstabilisierung der Wirbelkörper mittels Kypho-/Vertebroplastie empfohlen. Dies stabilisiert den Wirbelkörper von innen, führt unmittelbar zu einer erheblichen Schmerzreduktion und ermöglicht damit eine schnelle Mobilisierung. Dadurch können Komplikationen einer Bettlägerigkeit wie z.B. Lungenentzündung, Thrombose, Embolie etc. verhindert werden. Am Nachmittag nach diesem minimal-invasiven Eingriff dürfen Sie bereits aufstehen, nur wenige Tage danach können sie aus dem Krankenhaus entlassen werden.