Als Folge von Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule oder aufgrund einer angeborenen Entwicklungsstörung kann es zu einer Instabilität der Wirbelsäule kommen. Die Wirbel sind dabei entweder nach vorne oder hinten oder seitlich aus der Achse der Wirbelsäule verschoben. Führt dies zu konservativ nicht behandelbaren Schmerzen, kann eine stabilisierende Operation notwendig werden.

Beim Wirbelgleiten können neben starken Rückenschmerzen durch Druck auf die Nervenwurzeln auch Lähmungserscheinungen, Gangstörungen und Taubheitsgefühle auftreten. Je nach Art und Ausmaß der Deformität oder Instabilität kann diese Stabilisierung durch einen minimal-invasiven perkutanen Eingriff mit wenigen kleinen Hautschnitten erfolgen, bei dem die Wirbel mit Schrauben und zwischenliegenden kleinen Metallstäben aneinander fixiert werden. Häufig ist eine klassische offene Operation sinnvoll, um zeitgleich mikroskopisch den Spinalkanal zu erweitern (Spinalkanalstenose) oder Bandscheibenvorfälle zu entfernen.

In manchen Fällen ist es für eine erfolgreiche Fixierung zweier Wirbel zusätzlich notwendig, die dazwischen liegende Bandscheibe zu entfernen und einen kleinen Käfig (Cage) – aus Titan oder Kunststoff – einzubringen. Dieser wird entweder von hinten (PLIF), schräg (TLIF) über denselben Schnitt, oder aber seitlich (XLIF) bzw. von vorne (ALIF) über einen separaten Zugang eingebracht.

Die Käfige können mit körpereigenem Knochen oder Knochenersatzmaterial zur besseren Einheilung befüllt werden. Bis es zu einer festen knöchernen Durchbauung der stabilisierten Wirbel gekommen ist, vergehen einige Monate bis zu einem Jahr. Die Schrauben und Stäbe würden zwar nach dem festen Anwachsen des Knochens an das Implantat nicht mehr benötigt, werden aber in der Regel dauerhaft belassen.

Bereits am Tag nach dem Eingriff können die Patienten i.d.R. wieder aufstehen. Schon in der Klinik beginnt eine physiotherapeutische Anschlussbehandlung. Der stationäre Aufenthalt dauert in der Regel 8-12 Tage. Alltagsbelastungen können nach wenigen Wochen wieder durchgeführt werden, eine stationäre Reha ist etwas zeitversetzt nach einigen Wochen in bestimmten Fällen sinnvoll, jedoch nicht zwingend erforderlich.

Die Operationen werden von Priv.-Doz. Dr. med. Konrad Seller persönlich durchgeführt, der von der Deutschen Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie (DWG) zertifiziert ist und das Masterzertifikat für Wirbelsäulenoperationen besitzt.

Auch zur Korrektur höhergradiger Deformitäten (Skoliosen, Kyphosen, etc.) werden Instrumentationen zur Aufrichtung mit Pedikelschrauben (hinten) oder Wirbelschrauben von der Seite eingesetzt.